San Lorenzo liegt jetzt schon ein paar Wochen zurück. Wie im letzten Blog Post angekündigt möchte ich noch von meinem kleinen Einsatz berichten.

Video

Ich habe unterwegs etwas mehr als sonst aufgenommen und im Video erzählt, wie die Reise so verlaufen ist. Ich empfehle mal rein zu schauen, da ich nicht alles daraus hier im Post erwähne.

Das Projekt

Der Grund für meinen Einsatz in San Lorenzo war das Installieren eines eigenen Internet Anschlusses für Miriam, eine Missionarin die ein Projekt leitet, welches die Bibel in Achuar übersetzt. Der aktuelle Stand war, dass für das Übersetzungsprojekt ein Raum gemietet war in dem die Übersetzer bisher gearbeitet haben. Doch da es immer wieder Probleme mit dem Vermieter und der Zuverlässigkeit von Strom und Internet gab (zusätzlich zu den ohnehin häufigen Ausfällen in San Lorenzo) hat man entschieden, dass die Übersetzungsarbeit nach der Renovierung in Miriams Wohnung verlegt werden soll. Denn sich selbst um diese Teile der Infrastruktur zu kümmern ist deutlich weniger Zeitaufwändig als regelmäßig dem Vermieter hinterher zu rennen. Außerdem braucht sie ja ohnehin Strom und Internet Zuhause.

Die Umsetzung

Als ich dann vor Ort war und etwas ausgekundschaftet habe welche Möglichkeiten es gibt sich in San Lorenzo mit dem Internet zu verbinden hat sich folgendes herauskristallisiert:

  • Eine Internetverbindung per Richtfunk, ähnlich wie wir es auf dem Cashibo Gelände machen, ist momentan das einzige, was bezahlbar und schnell genug ist um damit zu arbeiten
  • San Lorenzo ist gerade dabei Glasfaser auszubauen und es sollte wohl wenigen Wochen zur Verfügung stehen. Bis dahin bin ich aber bereits wieder in Deutschland
Techniker die in San Lorenzo Glasfaser ausbauen. Warum die Frau so böse guckt weiß ich auch nicht so genau...

Da Miriam in ihrer Wohnung bereits Internet über ihre Nachbarn aus dem gleichen Gebäude bezieht, dass theoretisch genauso gut war wie das Internet von ihrem Vermieter (beides die besagte Richtfunkverbindung) haben Miriam und ich beschlossen es sei das Beste aus der aktuellen Installation nochmal alles raus zu holen und mittelfristig auf den Glasfaseranschluss zu warten. Miriam war vorher nur per WLAN Repeater mit dem Router der Nachbarfamilie verbunden. Diese Verbindung durch ein Kabel zu ersetzen hat definitiv geholfen die Stabilität der Verbindung zu erhöhen. Anschließend habe ich noch ein paar Vorbereitungen getroffen damit sie nur ein Kabel tauschen muss wenn der Glasfaseranschluss kommt.

Der WLAN Router im Wohnzimmer der Nachbarfamilie. Das Schwarze Kabel fürt zur Richtfunkantenne und das graue nach oben in die Wohnung von Miriam. Ist hoffentlich nur ein Provisorium.

Und zuletzt habe ich noch ein Brett an die Wand geschraubt, was sehr zu Unterhaltung von den Jhilver und den anderen Arbeitern beigetragen hat und viel länger gedauert hat als es sollte (ich bin Handwerklich nicht sonderlich begabt).

Das Brett und Miriams WLAN Router

Rückblick

Abgesehen von Kleinigkeiten die ich Miriam noch an ihrem Laptop geholfen habe war das eigentlich auch alles was ich in den knapp 6 Tagen in San Lorenzo gemacht habe. Es ist schon ein wenig frustrierend, dass man in Peru und vor allem in San Lorenzo für einfach alles mehr Zeit braucht als man es als Europäer gewohnt ist. Das gilt vor allem für Besorgungen und Einkäufe. Und dass ich die Sprache nicht gut spreche beschleunigt natürlich auch nichts.

Würde ich es wieder machen?
Ja! Auch wenn es natürlich befriedigender gewesen wäre Miriams Wohnung mit einem Glasfaser Anschluss zu hinterlassen konnte ich Miriam einiges an Arbeit und Nerven abnehmen. Und die Erfahrung, mal nicht touristisch sondern eher wie Einheimische zu reisen war sehr bereichernd. Auch mit Raul, einem der Übersetzer, in einem "Haus" zu schlafen war definitiv eine Horizonterweiterung. Nur dass ich mein Handy schon wieder verloren habe ärgert immer noch.

Das Gelände auf dem die Übersetzer wohnen. Das vordere Haus ist von Raul.

Ich bin jedenfalls sehr dankbar, dass die Möglichkeit hatte diese Reise anzutreten; aber auch froh wieder heil in Cashibo angekommen zu sein.

Zu meinen letzten Wochen in Cashibo schreibe ich die Tage noch was. Vorweg: Danilo und ich stehen kurz vor unserer Abreise aus Peru. Wir sitzen gerade wieder im Gästehaus in Lima und werden am Dienstag (14. Dezember) unsere Heimreise Antreten.

Gebetsanliegen

  • Bitte betet, dass unser Covid Test negativ wird.
  • Bitte betet, dass wir und die anderen Missionare trotz verschärfter Regelungen Peru ohne Probleme verlassen und in unser Heimatland einreisen können.
  • Gott sei Dank, dass wir trotz der sehr unstätigen Verschärfungen für Ungeimpfte nach Lima reisen konnten.